USA 2022, Regie: Daniel Geller , 118 min., FSK 0, Interpretationen von: Bob Dylan u.a.
Kann man einen abendfüllenden Film über einen einzigen Song drehen? Im Prinzip ja. Reizvoller aber ist es, wenn man auch den Schöpfer des Liedes porträtiert. Und noch spannender wird es, wenn es sich um Hallelujah von Leonard Cohen handelt: einen poetischen, voller Rätsel steckenden Text, der sich gegen jede letztgültige Interpretation sperrt und gerade deshalb so viele nachfolgende Musiker herausgefordert hat, mit ihren Cover-Versionen etwas ganz Eigenes, höchst Persönliches zu schaffen. Es ist kein Zufall, dass der Dichter und Sänger, als er Hallelujah drei Jahre vor seinem Tod das letzte Mal auf einer Bühne vortrug, gleich bei den ersten Takten demütig auf die Knie sank. Die Szene gehört zu den vielen Perlen, die das Regiepaar Dan Geller und Dayna Goldfine in seinem Doppelporträt eines Songs und seines Schöpfers aufgereiht hat.
Ein wunderbar kraftvolles Werk, das nach einem dezent strauchelnden Einstieg zu einem lebendigen Porträt vieler Legenden wird. Ein mit Emotionen geladener Dokumentarfilm, der Generationen vereint – sowohl im Film als auch unter den Zuschauenden. Eine andere Art des Dokumentarfilms, von der man sich noch viel mehr wünscht. (film-rezensionen.de)