© Kloster Loccum

Kloster Loccum

Das Kloster Loccum wurde bewusst schlicht gebaut. Die Forderung nach Armut und die Konzentration auf den Christusglauben wurde bei den Zisterziensern auch in der Architektur umgesetzt. Beten und Arbeiten lautete das Motto der zwölf Mönche und ihres Abtes aus dem Kloster Volkenroda, die das Kloster Loccum 1163 gründeten. 1585 kam das Kloster Loccum unter die Oberhoheit der welfischen Landesherren. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es evangelisch, aber als Kloster weitergeführt. Statt der Mönche wurden angehende Pastoren aufgenommen. So entstand eines der ältesten Predigerseminare Deutschlands, in dem bis heute künftige Pfarrer ausgebildet werden. Abt Molanus (1677–1722) fertigte eine Aufzählung aller Reliquien des Klosters an.

Zum Kloster Loccum gehört auch die Klosterkirche. Sehenswert sind in der Klosterkirche der Taufstein, das Tafelkreuz, der Laienaltar, die Mondsichelmadonna, ein Reliquienschrein und der Marienaltar. 2013 jährte sich diese Gründung auf eindrucksvolle Weise. Das Kloster Loccum feierte sein 850-jähriges Bestehen. Für rund sieben Monate gewährte das Kloster Loccum faszinierende Einblicke und wurde eine Bühne für mehr als 100 Kulturveranstaltungen. Hunderttausende Jubiläumsgäste besuchten das Kloster Loccum und ließen sich auf eine ganz besondere Art dieses außergewöhnlichen Ortes verzaubern. Günter Grass hat gelesen, Mousse T. beim Open Air die Menge zum Rocken gebracht und international bedeutsame Organisten haben Konzerte auf der neuen Orgel gegeben.

© Carola Faber / Kloster Mariensee

Kloster Mariensee

Um 1207 wurde das Kloster erstmals urkundlich erwähnt. Graf Bernhard II. von Wölpe stiftete den Hof Catenhusen für diese Gründung mit dem Bau einer Kirche. 1312 erfuhr das Kloster eine Erweiterung um Stallgebäude, Scheunen und Wohnhäuser für die Nonnen. Um 1350 wurde die Klosterkirche fertiggestellt. Es handelt sich, den strengen Regeln des Zisterzienserordens folgend, um ein einschiffiges Bauwerk, das möglicherweise die erste backsteingotische Kirche Norddeutschlands ist. Das heutige Konventgebäude entstammt dem norddeutschen Barock. Es wurde zwischen 1726 und 1729 errichtet. Unter dem Dach von Kloster Mariensee wurde 2001 ein Kunstmuseum eröffnet, das dem Künstler Erich Klahn (1901–1978) gewidmet ist, der als Maler, Zeichner, Aquarellist, Illustrator (u.a. für den Ulenspiegel Roman von Charles de Coster) wirkte. Sein größtes Werk ist der Wandteppich, der im Niedersächsischen Landtag hängt.

Wechselnde Ausstellungen widmen sich unterschiedlichen Aspekten seines Lebens und Werkes. Anlässlich der 800-Jahr-Feier 2007 wurde das Museum zur Geschichte des Klosters und evangelischer Frauenklöster in Norddeutschland eröffnet. Die Sonderausstellung zeichnet das Leben der Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen (1510–1558) nach. Lassen Sie sich hineinnehmen in die Welt klösterlichen Frauenlebens in Norddeutschland: während des Mittelalters, zur Zeit der Reformation, im 19. Jahrhundert – bis heute. Installationen, Exponate und Tafeln zeigen die zeitbedingten Veränderungen des Lebens. Nehmen Sie in einem Sitzmöbel der Epoche Platz und lauschen Sie Worten und Musik vergangener Jahrhunderte.